Mechatronikerin

Schrauben an Geschlechterrollen

Kaum den Schulabschluss in der Tasche und schon steht man vor der nächsten Herausforderung: die Wahl des richtigen Berufswegs. Auch für Kira aus Bingen keine leichte Entscheidung, schließlich hat sie schon seit ihrer Kindheit eine Leidenschaft sowohl für Tiere als auch fürs Schrauben.

Also entschloss sie sich, in beide Bereiche reinzuschnuppern. Erst arbeitete sie freiwillig in einer Tierklinik und absolvierte im Anschluss ein Praktikum in der Werkstatt von vlexx. Und genau da entschied sie, dass Tierärztin nicht ihr Traumberuf werden sollte. Schon nach kurzer Zeit in der Werkstatt wusste Kira: Hier möchte ich bleiben, am besten bis zur Rente.

Kira bei der Wartung
Kira repariert eine Tür
Mechatronikerin Kira

„Nach zwei Wochen bei vlexx war für mich klar, dass ich eine Ausbildung als Mechatronikerin starten möchte. Dass dieser Beruf von manchen vielleicht als typischer Männerberuf gesehen wird, hat für mich nie eine große Rolle gespielt.“

Obwohl vlexx zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Ausbildungsregister für Mechatroniker:innen geführt wurde, ließ Kira sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen und arbeitete in der Zeit bis zur Registrierung als Aushilfskraft in der Werkstatt.

Anfang 2020 hat Kira ihre Ausbildung als Mechatronikerin bei vlexx in der Regelzeit von 3,5 Jahren abgeschlossen. Darauf ist besonders ihr Vater stolz, aber auch aus dem Freundeskreis bekommt Kira regelmäßig Bestätigung dafür, dass sie einfach ihrer Leidenschaft gefolgt ist, ohne sich von überholten gesellschaftlichen Konventionen beeinflussen zu lassen. Und auch für Kira äußert sich der Unterschied zu ihren männlichen Kolleginnen nur darin, dass sie als bislang noch einzige Frau eine Umkleide exklusiv für sich hat. Ansonsten sieht das gesamte Werkstatt-Team den Geschlechter-Mix vielmehr als eine Bereicherung bei der Arbeit.

Kira würde sich über Nacheiferinnen freuen. Bedingt und bestärkt durch ihre eigene Berufsentscheidung vertritt sie eine klare Meinung: Frauen sollten ihren Fähigkeiten und Interessen vertrauen – ganz gleich, welche Klischees und Vorurteile dem vielleicht auch im Wege stehen.